Thimig, Hugo, Schauspieler (1854-1944). 4 eigenh. Briefe mit U.

Wildalpen und Wien, 1913 bis 1916.

Zusammen 7½ SS. auf Doppelblättern. 8vo.

 350,00

An den Schauspieler Otto Tressler (1871-1965): "Meine Kundschafter melden mir zu meiner großen Freude, daß Sie sich prachtvoll erholt haben und alle neuen Rollen bereits bombenfest lernten. So kann ich denn heute mit neuem künstlerischen Futter kommen und Ihnen das Buch von 'Peer Gynt' senden, das die Grundlage unseres Textes sein wird [...]" (Br. v. 19. VIII. 1913).

"Ihre Anfrage von gestern habe ich inzwischen nach allen Seiten erwogen und bin vorläufig zu dem Resultat gekommen, daß ich Sie ersuchen muß mir eine schriftliche Erklärung des Obmanns des 'Deutschen Volkstheater-Vereins', Herrn k. u. k. Oberbaurat Fellner zuförderst beizubringen, daß das beschlußfassende Komitee Ihren Kandidaten für den Posten des Direktors des D. Volkstheaters mit in ernste Erwägung zeiht, wenn Sie in legaler Weise Ihre Enthebung aus dem Vertrage des Burgtheaters erreichen könnten [...]" (Br. v. 5. XII. 1915).

Der aus Dresden stammende "Charlie Chaplin der Bühne" (zit. n. Czeike V, 448) war 1874-1923 Mitglied und 1912-17 auch Direktor des Burgtheaters. Später am Theater in der Josefstadt, brillierte Thimig im Charakterfach wie in zahlreichen komischen Rollen. Als Sammler von Theatralia trug der Vater von Helene (1889-1974), Hans (1900-1991) und Hermann (1890-1982) Thimig eine umfangreiche Sammlung zusammen, die den Grundstock der Theater-Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, des heutigen Österreichischen Theatermuseums, bildete.

Der in Stuttgart geborene Otto Tressler war eines der längst dienenden Ensemblemitglieder des Burgtheaters: 1902 zum Hofschauspieler, 1913 zum Oberregisseur, 1926 zum Ehrenmitglied ernannt, verbrachte Tressler - der insgesamt 383 Rollen verkörperte - 65 Jahre am Burgtheater.

Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf der k. k. Hofburgtheaterdirektion (1 Br. mit Ausschnitt eben desselben).

Art.-Nr.: BN#12056 Schlagwort: