Devrient-Reinhold, Babette, Schauspielerin (1863-1940). 7 eigenh. Briefe mit U. und 1 Visitkarte mit zwei eh. Zeilen.

Wien, 1892 und 93.

Zusammen 34½ SS. 8vo (Briefe) und 12mo (Visitkarte). Beiliegend ein eh. Brief ihrer Schwester Regine an eine gnädige Frau (wohl die Gattin des Regierungsrats; 3 SS. auf Doppelblatt. 8vo).

 350,00

An einen namentlich nicht genannten Regierungsrat, der als Hausbesitzer und hiemit als ihr Vermieter fungiert, in Fragen von notwendig gewordenen Reparaturen bzw. der Übernahme der damit verbundenen Kosten: "[...] Nicht um diese neue mir erwachsende Ausgabe handelt es sich - trotzdem ich kein Geld zum Fenster hinauszuwerfen habe - habe ich jedoch schon so viel an das Haus verschwendet - käm' es auf diese Kleinigkeit gewiß nicht mehr an. Aber - ich erinnere mich sehr wohl Ihres Wortes - Sie haben es freilich vergessen - in meinem Zimmer war's - wo Sie angesichts der Thatsache, daß die Brunnenreparatur dringend gewesen sei u. ich sie deshalb allein veranlaßte - u. in Ihrem Namen da Sie abwesend von Wien [waren] - Ihre Zustimmung endlich - nach vielem Hin u. Her - gaben, mit der Versicherung, Sie würden die Sache dann regeln [...]".

Br. v. 10. XI. 1892).

Der beiliegende Brief ihrer Schwester behandelt gleichfalls den erwähnten Gegenstand: "Vor acht Tagen versagte unser Brunnen und wurde heute vom Brunnenmacher repariert. Ich schreibe Ihnen das im Auftrage meiner Schwester, damit die eventuelle Rechnung darüber Sie nicht in Erstaunen versetzt. Nun hat meine Schwester noch eine Bitte, nämlich die, den für Ihr Haus arbeitenden Maurer sofort zu uns zu senden, damit er die von der Küche in den Kanal laufende Abzugsleitung von Grund aus [!] neu herrichtet [...]".

Babette Reinhold studierte bei Auguste Grey, debütierte 1883 am Hamburger Thalia-Theater und war bis zu ihrem Engagement ans Wiener Hofburgtheater 1873 als jugendlich naive und tragische Liebhaberin zu sehen. "Langsam, aber stetig erwarb sie sich die Gunst des [Wiener] Publikums und rückte in die ersten Reihen vor [...] [Sie] vermag nicht nur durch ihre zwitschernde Fröhlichkeit, ihr lerchenhelles Lachen zu erheitern und zu erfreuen, sie weiß auch ganz besonders mit ihren sentimentalen Tönen, ihrer klagenden Stimme und ihrem herzlich bitteren Weinen zu rühren und zu ergreifen [...]" (Eisenberg, Gr. biogr. Lex. der dt. Bühne im 19. Jh., zit. n. DBA I 1018, 115). Ihre Gatte war der Burgschauspieler und Regisseur Max Devrient (1857-1929).

Art.-Nr.: BN#12541 Schlagwörter: ,