Hammer, Josef, Journalist. Ms. Brief mit eigenh. U.

Linz, 8. I. 1935.

¾ S. 4to.

 30,00

An die namentlich nicht genannte Lili Marberg: "Ueber Ihre schriftstellerischen Erfolge freue ich mich aufrichtig. Wie viele Schreibende dürften Sie um Ihre Erfolge beneiden! Nur glaube ich nicht, dass Sie [..], wie Sie meinen, 'fertig' sind: ich habe das Glück, Sie persönlich zu kennen und bin darum überzeugt, dass noch viel Heiteres und Ernstes darauf wartet, in die Presse überzugehen. Natürlich, wenn man gedrängt wird, glaubt man immer, es fällt einem nichts mehr ein, aber es dauert nicht lange, dann meldet sich wieder so ein Einfallsteufelchen. Uebrigens glaube ich, dass Frau Auguste Wilbrandt keinen Anstoss nehmen würde, gelegentlich auch einmal die Heldin einer Gesichte zu sein, wenn man eine so liebenswürdige Art des Erzählens besitzt, wie Sie, verehrte gnädige Frau [...]".

Hammer war, wie am gedr. Briefkopf ausgewiesen, Feuilletonredakteur der "Tages-Post" in Linz.

Lili Marberg (1876-1962) gehörte von 1911 bis 1950 dem Wiener Burgtheater an. Seit 1936 auch Ehrenmitglied, spielte sie zunächst in Stücken Wedekinds, Hauptmanns und Ibsens, später vorwiegend Königinnen und mütterliche Frauen und galt weithin als vorzügliche Charakterdarstellerin. Zu ihren Hauptrollen zählten Desdemona, Hedda Gabler und Helena in "Vor Sonnenaufgang". Ihre einzige Filmrolle war die des Fräulein Munk in Walter Reischs "Silhouetten" (1936).

Art.-Nr.: BN#12617 Schlagwort: