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"One of the most attractive and popular of the early florilegia" (Marshall & Junk): das erste Luxusexemplar auf dem Markt seit dem Plesch-Exemplar

Sweert, Emanuel. Florilegium amplissimum et selectissimum, quo non, tantum varia diversorum florum prestantissimorum et nunquam antea exhibitorum genera, sed et rarae quamplurimae Indicarum plantarum, et radicum formae, ad vivum partibus duabus, quatuor etiam linguis offeruntur et delineatur.

Amsterdam, 1647[-1654].

20 nn. Bll. (einschl. gedr. Zwischentitel und des letzten weißen Bl.). Mit gest., ill. Titel und gest. Porträt in zeitgenöss. goldgehöhtem Kolorit, 110 gest. Tafeln mit 560 Pflanzendarstellungen nebst 110 weißen Zwischenbll., mit Ausnahme von vier unkolor. Tafeln alle in prachtvollem Kolorit der Zeit. Zeitgenöss. Pergamentband mit dreifacher Rahmung aus mehrfachen Fileten, goldgeprägten Eckfleurons und ornamentalem Mittelstück. Imp.-Folio (450:290 mm).

Die seltenste und gesuchteste Ausgabe des erstmals 1620 unter diesem Titel erschienenen Florilegiums, von der nunmehr zwei Exemplare einer ausstattungsgleichen Luxusausgabe im Verlagskolorit und -einband bekannt sind. Die Liechtenstein Collection beschreibt ihr Exemplar als solche "de-luxe-copy, coloured and bound by the publisher, who treated several of the atlases he published in the same style" (The Magnificent Botanical Library of the Stiftung für Botanik, Vaduz, Liechtenstein, collected by the late Arpad Plesch. Sotheby's, Mar 15, 1976, lot 727, mit Abb.). Außer dem uns vorliegenden und dem oben zitierten Exemplar der Slg. Plesch ("plates cut close & mounted", ebd.) war für uns kein weiteres Luxusexemplar der Ausgabe von 1647 nachweisbar. Das Kolorit des zuletzt bei Christie's versteigerten Exemplars (mit geringfügigem Bild- und Textverlust, Christie's NY, 4. VI. 1997, lot 143, mit Abb., USD 48.300) ist mit unserem und dem zitierten Exemplar der Slg. Plesch nicht vergleichbar und kann zumindest nicht als Verlagskolorit angesehen werden.

Sweert war Blumenhändler und Direktor der Gärten Kaiser Rudolfs II., in dessen Auftrag das Werk zunächst erschienen war. Die Tafeln folgen dem Florilegium von de Bry, das seinerseits auf Vallet beruht. "[...] insunt tamen passim novae: Iris Swertii, Gladiolus iridifolius, Amaryllis orientalis" (Pritzel). "The work is notable for the many fine plates of bulbous varieties, particularly tulips, and its popularity led to five subsequent editions" (de Belder). War die weit häufigere, unter leicht abweichendem Titel schon 1612 in Frankfurt erschienene Vorgängerausgabe noch "actually a sale catalogue for plants to sell during the Frankfurt fair" (Hunt), dürfen die späteren Ausgaben wie eben die vorliegende als "true florilegia intended for the connoisseur and the scientist" gelten (Marshall & Junk, Cat. 283, Nr. 125 [unkoloriertes Ex. der Ausgabe v. 1620]).

Widmung, Vorrede und die umfangreichen Register jeweils vollständig in deutscher, holländischer, französischer und lateinischer Sprache beigegeben.

Rückendeckel mit fast unmerklich restaurierter Fehlstelle im Pergamentbezug. Innen gleichmäßig leicht gebräunt; Tafel 19 mit fachmännisch geschlossenem Randeinriß; im ganzen gut erhaltenes und hervorragend koloriertes Exemplar.

Literatur

Nissen BBI 1921. Pritzel 9073. Vgl. Hunt 196 u. de Belder 346 (beide die Ausg. 1612).