Ringseis, Emilie, Schriftstellerin (1831-1895). Eigenh. Brief mit U.

Reichenhall, 5. X. 1894.

2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 60,00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ihre freundliche Sendung ist mir hieher nachgewandert, wo ich auf kurze Zeit verweile und ich bitte Sie, meinen besten Dank dafür in Empfang zu nehmen zusammt dem Wunsch, die Königin des heiligen Rosenkranzes, die Sie besungen haben, möge Ihre stete Führerin und Beschützerin sein und bleiben [...] Beim raschen Durchfliegen Ihres Buches ist mir aufgefallen, daß Sie die Mutter des Heilandes ebenfalls, d. h. gleich den andren Frauen, um sein Grab wandern lassen. Obwohl ich glaube, das würde im Evangelium erwähnt worden sein, hat mir der Gedanke etwas Anmuthendes [...]".

Emilie Ringseis wollte ursprünglich Schauspielerin werden und widmete sich dem Studium von Rollen aus klassischen Stücken, wandte sich aber schließlich der Schriftstellerei zu und betätigte sich als Bühnenautorin. Zu einer Aufführung gelangte jedoch nur ihr "Sebastian" (1868). Aus dem Nachlaß ihres Vaters, des Mediziners, Publizisten und Politikers Johann Nepomuk von Ringseis (1785-1880), gab sie von 1886 bis 1892 dessen "Erinnerungen" heraus; ihre eigenen katholisch-religiösen Gedichte wurden zum Teil postum von ihrer gleichfalls schriftstellernden Schwester Bettina (1833-1916) ediert.

Art.-Nr.: BN#16850 Schlagwörter: ,