Bowitsch, Ludwig, Schriftsteller (1818-1881). “Mährchen”. Eigenh. Gedicht mit U.

O. O. u. D.

1 S. Folio.

 100,00

"Eine Rose üppig blühend | Leuchtete an Baches Rand - | Ging ein Mägdelein vorüber, | Brach sie ab mit kühner Hand | Und vergönnte | Ihm zu welken neben ihrem Busenband. || Doch der Elfengeist der Blume | Hub im Schmerz zu sprechen an: | Kind auch dir wird einst geschehen, | Wie du es an ihr gethan, | Die so friedlich | Sich des Lenzes hat erfreut auf grünem Plan. || Wird ein schöner Buhle kommen | Grausam schön, wie du es bist | Wird dein armes Herzlein brechen, | Dich vergöttern kurze Frist | Und verwerfen, | So der Schönheit flüchtger Reiz erloschen ist".

Bowitsch mußte aus finanziellen Gründen sein Jurastudium in Wien aufgeben und trat 1839 in den Kanzleidienst der Hofkammer. Seit 1842 Praktikant, wurde er 1850 Registraturleiter der Gendarmerieinspektion, später auch deren Kanzleivorstand, bis er 1879 als kaiserlicher Rat in den Ruhestand trat. Der volkstümliche Dichter der Spätromantik veröffentlichte Lyrik, Novellen, Sagen sowie Romanzen und wurde als Mitherausgeber des "Österreichischen Balladenbuchs" bekannt.

Art.-Nr.: BN#16868 Schlagwort: