Bonn, Franz, Schriftsteller (1830-1894). "Bonaventura". Eigenh. Gedicht mit U.

O. O. u. D.

3½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 120,00

"Zu Paris in hoher Aula stand einst Thomas von Aquin, | Der berühmte Theologe, u. die Jugend stand um ihn, | Denn Bonaventura schreitet ihm als Gegner in die Schranken - | Heute oder nie auf Erden wird der Ruhm Aquino's wanken. | Wer zum Ritter da berufen, hätte wohl ein schönes Amt, | Zu entscheiden, wer von beiden mehr von Gottes Geist entflammt. | Doch der schlichte Franziskaner schien noch mächtiger begeistert | Und von seinem letzten Worte stehen Alle stumm bemeistert. | Jeder rief: 'Er ist der Sieger u. besieget ist Aquin'. | Vom Katheder steiget dieser eilig u. umarmt ihn, | Denn erkannt in schlichter Kutte hatte er der Geister größten, | Dessen leuchtende Gedanken jeden dunklen Zweifel lösten [...]".

Franz Bonn, von 1862 bis 1865 Staatsanwalt, anschließend Richter in Ansbach, Bayreuth und München und später im Dienst des Fürsten von Thurn und Taxis in Regensburg, war zuletzt Präsident der Domänenkammer und Direktor des Zivilkollegialgerichts; von 1881 bis 86 gehörte er dem bayerischen Landtag an. Sein literarisches Werk umfaßt humoristische Gedichte, Schauspiele und Jugendliteratur. Sein Sohn war der Schauspieler und Schriftsteller Ferdinand Bonn (1861-1933).

Mit einigen von nicht identifizierter Hand stammenden Registraturvermerken in Farbstift.

Art.-Nr.: BN#16871 Schlagwort: