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Grotius, Hugo, Philosoph und Rechtsgelehrter (1583-1645). Eigenh. Brief mit U. ("H. de Groot").

Paris, 28. III. 1642.

½ S. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse und Siegelspur (Faltbrief).

An den schwäbischen Heerführer Christoph Martin Frh. von Degenfeld (1599-1653), unter dem Grotius' Sohn in der schwedischen Armee gedient hat und dem er seine Treue und Gefolgschaft versichert: "Nous touts qui sommes icy, moi, les Dames, le filz et la fille remercions vostre Illustrete de la souvenance qu'elle a de nous: et la prions de croire que ce qui a manque au traittement deu a ses qualitez est supple par l'affection qui a este, est, et sera toujours tres sincere [...]".

Degenfeld, der sich zunächst im Gefolge Wallensteins ausgezeichnet hatte, kämpfte schließlich auf der Seite der Schweden und mußte nach dem kaiserlichen Sieg 1634 nach Straßburg fliehen. Als Oberster General der fremden Reiterei in französischen Diensten überwarf er sich im Jahr der Abfassung des vorliegenden Briefes mit Kardinal Richelieu und trat als Generalgouverneur von Dalmatien und Albanien in venezianische Dienste. Hierauf dürfte sich Grotius mit der Erwähnung von Degenfelds neuem "lieu de repos" im vorliegenden Schreiben beziehen. Grotius selbst war zum damaligen Zeitpunkt schwedischer Botschafter in Paris; durch sein 1625 erschienenes Hauptwerk "De jure belli ac pacis" gilt er als Begründer des internationalen Völkerrechts.

Briefe Grotius' sind von größter Seltenheit; der vorliegende ist der einzige, der seit 1950 auf dt. Auktionen nachweisbar war (Autographensammlung Dr. Robert Amman, Stargardt 16. XI. 1961, Nr. 353).