Devrient, Eduard, Intendant und Dramaturg (1801-1877). Eigenh. Mitteilung mit U. (“Eduard Devrient”).

O. O., 4. IV. 1856.

1 S. Qu.-8vo.

 100,00

"Herr Hofmusiker Frechner [?] wird ersucht aus den Kostenrechnungen für das letzte Palmsonntagsconcert den Bogen, auf welchem das Garderobepersonal quittirt hat, mir auf einige Tage zu überlassen [..]".

Der Neffe von Ludwig und Bruder Karl und Emil Devrients gab nach einem Stimmversagen den Beruf des Sängers auf, wechselte als Schauspieler an das Berliner Kgl. Schauspielhaus und wurde 1844 Nachfolger Ludwig Tiecks als Oberregisseur am Dresdner Hoftheater. Differenzen mit seinem Bruder Emil führten dazu, daß er seit 1846 nur mehr als Darsteller tätig war. Später übernahm er die Leitung des Hoftheaters Karlsruhe, an dem er mit großen Aufführungszyklen an die Öffentlichkeit trat. "Devrients eigentliche Bedeutung liegt in seiner Arbeit als Schauspielpädagoge und -reformer sowie als Theaterhistoriker. Er führte in Dresden historische Kostüme ein, arbeitete nach einem exakten Probenschema mit Lese-, Stück- und Generalproben und plante nach dem Vorbild des Pariser 'Conservatoire' die Errichtung einer Schauspielerakademie als Vorstufe zu einem deutschen Nationaltheater. Sein Ziel war, die darstellende Kunst der bildenden Kunst und der Musik gleichzustellen, die Schauspieler materiell abzusichern und durch staatliche Zuschüsse die neue Aufgabe des Theaters im bürgerlichen Staat, die Vermittlung von Bildung, zu ermöglichen" (DBE).

Art.-Nr.: BN#18145 Schlagwort: