Girardi, Alexander, Schauspieler und Sänger (1850-1918). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 7. XI. 1916.

1 S. 8vo.

 100,00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Dir. Eisenschütz hat mit Rücksicht auf den Erfolg der Operette 'Mein Annerl' mich ersucht mein Gastspiel bis März zu verlängern, ich kann daher Gott sei Dank gegenwärtig keine Pläne für die nächsten Monate machen [...]".

Geboren in Graz, schlug der gelernte Schlosser nach dem Tod seines Vaters eine musterhafte Schauspielerkarriere ein, die ihn an zahlreiche in- und ausländische Bühnen, schließlich auch zum Film führte. Girardi, der "zum wahrscheinlich größten Volksschauspieler der Theatergeschichte avancierte" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 88), war in erster Ehe mit der Schauspielerin Helene Odilon (1865-1939) gestraft, die ihn irrenärztlich behandelt wissen wollte; in zweiter Ehe etwas glücklicher mit Leonie von Latinovicz (gest. 1918), der Ziehtochter des Klavierfabrikanten Ludwig Bösendorfer (1835-1919) verheiratet, waren seiner Laufbahn nur zwei Rollen und dreizehn Auftritte am Burgtheater beschieden, da er kurze Zeit später verstarb.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des "Hotel Continental".

Art.-Nr.: BN#18290 Schlagwort: