[Concilia omnia]. Conciliorum omnium, tam generalium, quam provincialium [...] volumina quinque.

Venedig, Domenico Nicolini [da Sabbio], 1585.

5 Bde. (22) Bll. (d. l. w.), 24 Bll., 1226, (2) SS. (6), (11) Bll., 1 w. Bl., 870, (2) SS. (4), 18 Bll., 986, (2) SS. (6), 15 Bll., 1 w. Bl., 927, (1) SS. (2), 14 Bll., 791, (1) SS. Titel durchgehend in rot und schwarz gedruckt. Jeder Band mit 2 versch. Druckermarken an Titel und letztem Bl. Blindgepr. Schweinslederbände der Zeit über Holzdeckeln mit jeweils 2 intakten Schließen. Dreiseitiger Farbschnitt. Folio.

 7.500,00

Die seltene fünfbändige Nicoloni'sche Konziliensammlung, die an Reichhaltigkeit alle früheren Sammlungen übertraf (vgl. LThK).

Alle Bände bis auf den ersten mit hs. Schenkungsvermerk am vorderen Vorsatz: "Dises Buech ist dem Herrn Spitelmaister unnd seinem Convent zu Memmingen von Herr Jacob Fugger dem Eltern verehrt worden Imm December Ao. 1588"; alle Bände am Rücken durch zeitgenöss. Beschriftung ausgewiesen als "Donum generosi dni. Baronus Jacobi Fuggeri" (das ursprüngliche Vorsatzblatt im 1. Band wohl verlorengegangen). Jakob Frh. Fugger (1542-98; ab 1560: Herr von Babenhausen, Wellenburg und Boos) war Sohn des Bankiers Anton Fugger (dem Neffen und Nachfolger Jakob Fuggers "des Reichen"). Der Beiname "der Ältere", der sonst den 1469 gestorbenen Stammherrn des Hauses bezeichnet, grenzt unseren Jakob von seinem gleichnamigen Neffen ab (1567-1626), der 1588 noch in Rom studierte und hernach Fürstbischof von Konstanz wurde.

Das im 13. Jh. gegründete Kreuzherrenkonvent im allgäuischen Memmingen widmete sich der Armen- und Krankenpflege. Nach einem Großbrand im Jahre 1477 wurde die Spitalkirche als gotische Hallenkirche mit Turm wiedererrichtet, womit der Anlage weitgehend die heutige Gestalt gegeben war. 1803 wurde das Kloster säkularisiert; die Bibliothek wurde zerstreut und die vorliegende Reihe kam hernach - wie durch Stempel am Titel ausgewiesen - in die Bibliothek des Franziskanerklosters Bad Tölz (nach der Säkularisierung 1828 wiedererrichtet und 180 Jahre später geschlossen).

Durchgehend mit kl. Wurmspuren; in Bd. 2 auch stärker (vor allem zu Beginn und gegen Ende; auch den Text betreffend). Die prächtigen, außergewöhnlich gut erhaltenen Schweinslederbände zeigen innerhalb einer Bogenfriesrolle und zwei negativ gestochenen Ornamentrollen insgesamt drei verschiedene, teils mit "I. B". bezeichnete Plattenstempel, von denen zwei bei Haebler nachgewiesen sind. Haebler nennt mit Jakob Bitmer auch einen im gegenständlichen Zeitraum (1587-93) tätigen Augsburger Meister, dem die Einbände möglicherweise zuzuschreiben sind. Einbände vereinzelt schwach berieben; Bd. 2 mit kl. Schabspur am Hinterdeckel, sonst von perfekter Erhaltung.

Literatur

Adams C 2773. Edit 16, CNCE 13060. LThK VI, 185. OCLC 6967756. Nicht im BM-STC Italian. Zu den Plattenstempeln: Haebler I, 55f.: I.B. VI, Platten I u. II.

Art.-Nr.: BN#20133 Schlagwörter: , ,