Bayer-Bürck, Marie, Schauspielerin (1820-1910). Eigenh. Brief mit U.

Dresden, 15. I. 1844.

4 SS. auf Doppelblatt. Kl.-8vo.

 200,00

An eine Dame mit etwas verspäteten Wünschen zu Neujahr: "[...] Ich spiele diesen Winter so unendlich viel, daß ich kaum zu Ostern kommen kann; Devrient wird hier, wie überall[,] vergöttert und verehrt, und ich hatte das Glück in den zwey Jahren die ich hier bin mir die Achtung und Liebe des Publicums in hohem Grade zu gewinnen, so wird denn fast kein irgend bedeutendes Stück gegeben wo Devrient und ich nicht mitspielen, ich muß oft viermal die Woche dran, das nimmt dann so viel Zeit weg und und da geräth meine Correspdondenz ins Stocken [...]".

Die aus Prag stammende Schauspielerin, geb. Bayer, verh. Frfr. von Falkenstein, begann ihre Bühnenlaufbahn 1836 in Prag und wechselte 1839 an das kgl. Theater in Hannover. 1841 holte sie Ludwig Tieck an das Hoftheater in Dresden, dessen Ensemble sie bis zu ihrem Tod angehörte. Von 1850 bis 58 folgte sie mehrmals Einladungen Heinrich Laubes an das Wiener Burgtheater. Dort trat sie auch in Stücken von Franz Grillparzer auf und verhalf besonders dessen Trauerspiel "Des Meeres und der Liebe Wellen" zum Erfolg. Bayer-Bürck, deren Repertoire von der Sentimentalen über die Heroine bis zur Salondame reichte, spielte alle großen klassischen Hauptrollen. 1849 ehelichte sie den Schriftsteller August Bürck und nach dessen Tod 1863 den Oberstleutnant Julius Freiherrn von Falkenstein.

Mit zeitgenöss. Vermerk zur Adressatin am rechten Rand der Recto-Seite von Bl. 1.

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