Holtei, Karl von, Schriftsteller (1798-1880). Eigenh. Brief mit U. ("Holtei").

Trachenberg, [2. VI. 1840].

3 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo.

 280,00

An einen Verleger oder Herausgeber: "Wenn man Unglück haben soll! - Ich sendete die kleine Erzählung für Ihren Kalender, mein werther Herr, von Grätz ab, ehe ich diese Stadt verließ, lediglich um den von Ihnen bestimmten Termin gewiß zu halten. Mit demselben Bahnzuge schickte ich ein Schreiben nach Trachenberg, welches meine Ankunft meldete. Als ich hier eintraf, war ich sehr überrascht, durch mein Erscheinen Ueberraschung zu verbreiten u. erfuhr, daß meine Meldung nicht angelangt sey. Ich fing nun an, in Wien nachforschen zu lassen u. es hat sich glücklich ergeben, daß jener Postwagen, der meine Briefe u. meine Novelle von der Gloggnitzer- nach der Ferdinand-Nordbahn befördern sollte, an dem glorreichen Freitage mit in die Barrikaden verbannt worden ist. Zwar behauptet man von Wien aus: National-Gardisten hätten am folgenden Tage die Briefbeutel zur Post befördert, doch scheint es damit nicht sehr genau genommen worden zu sein, - sonst wäre ja meine Brief später noch eingetroffen. Zuverlässig ist auch die Novelle zum Teufel, - und ich habe keine Abschrift, da ich vor der Abreise von Grätz allen unnützen Papierkram verbrannte [...]".

Die Recto-Seite von Bl. 1 mit e. Beantwortungsvermerk des Adressaten.

In altem Sammlungsumschlag.

Art.-Nr.: BN#20742 Schlagwort: