Franzos, Karl Emil, Schriftsteller und Publizist (1848-1904). Eigenh. Brief mit U. ("Franzos").

Wien, Eigenh. Brief mit U., 30. IV. 1888 [?].

1 S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo.

 200,00

An einen Paul: "Von der Politik abgesehen, habe ich die P. T. Mitglieder Ihres Vereins bisher für sehr gesund gehalten, leider rechtfertigen jedoch die Probe-Exemplare, die mir auf Ihren mächtigen Wink zukommen, dieses günstige Vorurtheil nicht. Der Erste [...] hat sich nach einigen Tagen als blind herausgestellt und der Zweite als taub, außerdem als glücklicher Besitzer einer der originellsten Handschriften der Welt. Lieber Paul! - seien Sie doch so liebenswürdig und schicken Sie mir einen Dritten, der vielleicht - schon um den Reiz der Neuheit zu gewähren - kein Krüppel, sondern nur eben ein gewöhnlicher Jude ist. Christenthum wäre übrigens kein Hindernis - im Gegentheil! [...]" - Franzos war seit 1872 Mitarbeiter der Wiener "Neuen Freien Presse", Herausgeber der "Neuen Illustrierten Zeitung" und Gründer der antinaturalistischen literarischen Zeitschrift "Deutsche Dichtung". Als Schriftsteller vornehmlich Reiseberichte, Novellensammlungen und später Romane verfassend, ist ihm als Herausgeber die Veröffentlichung von Büchners Gesamtwerk zusammen mit dem handschriftlichen Nachlaß (1879) zu verdanken, worin erstmals das von ihm unter dem Titel "Wozzeck" entzifferte "Woyzeck"-Manuskript enthalten ist.

Stärker zerknittert und mit alt hinterlegten Einrissen in den Faltungen.

Art.-Nr.: BN#20917 Schlagwort: