Bauernfeld, Eduard von, Schriftsteller (1802-1890). Eigenh. Brief mit U. ("Bauernfeld").

Wien, 25. V. 1869.

4 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo.

 350,00

An den namentlich nicht genannten Schriftsteller Karl von Holtei: "Wir haben seit langem gegenseitig kein Lebenszeichen von einander erhalten, und so drängt es mich, in diesen Tagen, wo Dich Jedermann feiert, Dir wenigstens zu sagen, daß ich mit altem Antheil und in Liebe Dein gedenke. Ich habe eben Deinen letzten Roman 'Eine alte Jungfer' gelesen, der einen hübschen Hauptgedanken enthält, u. freue mich, daß Du noch so frisch und tüchtig beim Zeuge bist [...]".

Bauernfeld, ein Freund Schuberts, Grillparzers und Moritz von Schwinds, wurde 1831 schlagartig durch sein Lustspiel "Leichtsinn aus Liebe", an der Schwelle zwischen Biedermeier und Vormärz stehend, bekannt, mit dem er "das moderne deutsche Salon- und Konversationslustspiel Wiener Prägung [schuf]. Bis 1889 schrieb er 43 Stücke, die am Burgtheater über tausend Aufführungen erlebten. Bauernfeld, der in seinen Stücken bürgerliches Streben nach privatem Glück aristokratischem Standesdenken gegenüberstellte, kritisierte die politischen Zustände des Vormärz und setzte sich für die Schaffung einer Konstitution ein; seine Wahl in die Frankfurter Nationalversammlung konnte er aus Gesundheitsgründen nicht annehmen" (DBE). 1894 wurde der nach ihm benannte Literaturpreis zum ersten Mal vergeben.

Der zunächst als Schauspieler und Theaterdirektor tätige Holtei lebte seit 1840 in Wien und war als Mitglied der "Ludlamshöhle" mit Grillparzer, Bauernfeld und A. Grün befreundet (nach Giebisch-G. 165); von 1847 bis zur Rückkehr in seine Geburtsstadt Breslau 1864 lebte er als Romanschriftsteller in Graz.

In altem Sammlungsumschlag.

Art.-Nr.: BN#20944 Schlagwort: