Keller, Heinrich. Panorama prise au Sommet du Mont Rigi.

Zürich, Keller & Füssli, (1816).

Mehrfach gefaltete handkolorierte Aquatinta (Leporello auf 9 gefalt. Doppelblättern, ca. 195:1980 mm) in Pappband der Zeit mit zeitgenöss. blauem, floral blindgepr. Bezugspapier und aufgelegter Bordüre. Im Schuber mit aufmontiertem Titel. 8vo.

 2.500,00

Zeitgenössisch koloriertes Exemplar des schönsten und seltensten der Panoramen Kellers, im Uhrzeigersinn von Risch am Zuger See bis Küssnacht am Vierwaldstätter See. Nicht zu verwechseln mit den wesentlich häufigeren, jedoch gerade halb so großen Panoramen Kellers, die unter identem Titel ab etwa 1820 erschienen sind (vgl. zuletzt Harteveld Cat. 206, Nr. 123: das dortige Ex. beschrieben als "wundervoll ausgemaltes Ex., das damals 4x soviel kostete als einfach kolorierte Exemplare"). 1823 erschien noch ein weiteres, größerformatiges Panorama Kellers als Teil eines ident betitelten Buches, das allerdings wiederum mit dem uns vorliegenden nicht ident ist.

Das Titelschildchen mit der oben zitierten Verlagsadresse, das Panorama selbst mit folgender Legende: "Gezeichnet auf dem Rigi-Kulm, 1814, von H. Keller, Vermehrt u. Berichtigt 1816 / gestochen von J. J. Scheurmann 1815". Am unteren Rand zwei ausfaltbare Klappen (zus. 70:160 mm), welche die Darstellung noch bis Arth am Zuger See fortsetzen. Der Rossberg darüber ebenfalls als Faltklappe gestaltet, um den dahinter verborgenen Aegerisee bis Eccehomo sichtbar zu machen. Am hinteren Innendeckel aufgezogen kol. Stich "Le Mont Righi, dessiné près de Zoug" (175:107 mm; B. Bullinger del., F. Hegi sc.).

Winzige Schadstelle im Papier am Horizont ganz links, sonst tadellos. Einband stellenweise unbedeutend fleckig; im ganzen sehr sauber. Der hübsche Schuber nur an den Ecken schwach bestoßen. Am ersten Doppelblatt verso hs. Besitzvermerk des österr. Schauspielers Joseph Koberwein (1774-1857). Der Sohn des bedeutenden Wanderschauspielers Simon Friedrich Koberwein "debütierte 1796 am Wiener Burgtheater, dem er bis 1846 zunächst als munterer Liebhaber und Naturbursche, später als Held und Heldenvater angehörte. Zu seinen Hauptrollen gehörten Ferdinand, Leicester und Wallenstein" (DBE).

Sehr selten, über Bibliotheks- und Sammlungskataloge (u. a. OCLC u. British Library) nur die späteren Ausgaben nachweisbar.

Literatur

Vgl. Lonchamp 1672 (Anm.). Barth 193787ff. (ebenfalls nur die Buchausgabe).

Art.-Nr.: BN#20960 Schlagwörter: , , ,