Das wichtigste Instruktionsbuch der Rosenkreuzer im 18. Jahrhundert

S[allwigt], G[regorius] A[nglus] (d. i. Georg von Welling). [YHWE] Tractatus Mago-Cabbalistico-Chymicus et Theosophicus, von des Saltzes Uhrsprung und Erzeugung, Natur und Nutzen, wobey zugleich die Erzeugung derer Metallen, Mineralien und anderer Salien, aus dem Grunde der Natur bewiesen wird [...] Sammt vollständigen Register aufgesetzet von [...] G.A.S.

Salzburg, o. Dr., 1729.

(6), 161, (21) SS. Mit 58 Figuren auf 10 (1 als Frontispiz) meist mehrf. gefalt. Kupfertafeln. Halblederband der Zeit mit Rückenschildchen und -vergoldung. 4to.

 3.000,00

Zweite Ausgabe des erstmals 1719 mit etwas abweichendem Titel unter dem Pseudonym "Gregorius Anglus Sallwigt" in Frankfurt erschienenen und für die Geschichte der Rosenkreuzer bedeutsamen Werkes, "dessen mystischer Inhalt durchaus höchst unklar ist" (Kopp). Eine erweiterte Ausgabe mit dem Titel "Opus Mago-Cabbalisticum et Theosophicum [...]" erschien 1735 unter dem Namen des bereits 1727 verstorbenen Autors und wurde 1760 und 1784 wiederholt aufgelegt. Die vorliegende gegenüber den späteren Ausgaben nicht nur schöner im Druck, sondern auch mit größeren Kupfern und in genauerer Ausführung. "The ten folding plates are of absorbing interest to the Rosecrucian turn of mind. Goethe studied this book intensively" (Hoover 872). Ausführlich über Welling (1652-1727), lt. Hoover "a man of great learning but very superstitious", die verschiedenen Ausgaben seines Werkes und deren Inhalt siehe Frick, Die Erleuchteten, S. 54, 491ff. u. 426ff.: "Zu Beginn der achtziger Jahre des 18. Jahrh. wurde Wellings 'Opus Mago-Cabbalisticum' (wichtigstes) Lehr- und Instruktionsbuch des Ordens der Gold- und Rosenkreuzer [...] So wurde [...] das vierte Kapitel (des 1. Teils) 'Von der uranfänglichen Welt' (de mundo archetypo) fast wörtlich in die Unterrichtsakten des ersten Grades des Ordens übernommen." - Die schönen Kupfer zeigen geometrische Figuren und kabbalistische Symbole, darunter auch das "Systema Magicum Universi".

Leicht gebräunt und unbedeutend fleckig, vereinzelt Unterstreichungen u. Bleistiftmarginalien, sonst gutes Exemplar.

Literatur

Ferguson II, 317. Duveen 526 (vgl. 616). Neu 4323. Ferchl 466. Mellon 150 (Anm.). Kopp II, 240. Vgl. Hoover 872.

Art.-Nr.: BN#2100 Schlagwörter: , ,