[Jaroszynski, Severin von]. Todesurtheil, welches von dem Magistrate der Kaiserl. Königl. Haupt- und Residenz-Stadt Wien, über die mit dem Severin v. J****, fälschlich Graf v. J**** wegen meuchlerischen Raubmordes abgeführte Criminaluntersuchung geschöpfet, und in Folge der von den hohen und höchsten Justiz-Behörden herabgelangten Bestätigung heute den 30. August 1827 mit dem Strange vollzogen worden ist.

[Wien, o. Dr., 1827].

(4) SS. (Doppelblatt). Gr.-4to.

 850,00

Amtliche Urteilsveröffentlichung über den polnischen Edelmann Severin von Jaroszinsky (Jaroschinski, 1793-1827), der in Wien über seine Verhältnisse lebte (insbesondere war er Therese Krones zugetan, einer Volksschauspielerin zweifelhaften Rufes, deren Gunst ständige teure Geschenke vonnöten machte) und zur Finanzierung seines aufwendigen Lebensstils seinen alten Mathematikprofessor Johann Konrad Blank erstach und dessen Obligationsscheine verkaufte. Schon drei Tage nach der Tat wurde er verhaftet und schließlich nach langer gerichtlicher Untersuchung am 30. August 1827 bei der Spinnerin am Kreuz gehenkt - ein spektakuläres Großereignis, das 20.000 Schaulustige angezogen haben soll.

Etwas gebräunt; minimale Einrisse in den alten Bugfalten.

Literatur

Zum aufseheneregenden Fall des Raubmörders Jaroszynski vgl. Edelsbacher/Seyrl, Wiener Kriminal-Chronik. 200 Jahre Kriminalistik und Kriminalität in Wien, Wien, 1993, S. 22-25.

Art.-Nr.: BN#23234 Schlagwörter: , ,