Die Schwarzmander

Mildorfer, Simon. Encomia nunquam sat laudatae Caesareae, Regiae, Archiducalis, &c. domus Austriacae aes, et marmor, in Ecclesia S. Crucis Oenipontano-Aulica praedicant: Quae Simon Milldorffer [...] toti orbi propalare conatur. Ruhm deß [...] Ertz-Hauß Oesterreichs.

Innsbruck, Jacob Christoph Wagner, 1715.

Titel mit Holzschnittbordüre. 34 nicht num. Bll. und 30 Kupfertafeln. Etwas späterer marmorierter Halbpergamentband. Folio.

 4.000,00

Erste und einzige Ausgabe. In höchst eigenartigen Schabkunstblättern vorgestellt werden die 28 das Grabmal Kaiser Maximilians in der Innsbrucker Hofkirche bewachenden überlebensgroßen Bronzefiguren. Nach diesem noch von Kaiser Maximilian selbst in Auftrag gegebenen, aber erst 1584 vollendeten Skulpturenprogramm wird die am Rande der Altstadt gelegene Grabeskirche bis heute auch als "Schwarzmanderkirche" bezeichnet. Jeder der 28 Tafeln ist jeweils eine ganzseitige Beschreibung der abgebildeten Person (darunter Mitglieder der Familie des Kaisers, anderer europäischer Fürstenhäuser sowie einige Kreuzfahrer) gegenübergestellt, die deren Bedeutung und Biographie sowohl in deutscher als auch lateinischer Sprache erläutert. Die letzte Tafel zeigt schließlich das Grabmal der Philippina, der 1580 verstorbenen Gemahlin des Erzherzogs Ferdinand von Tirol; daran angeschlossen ist noch eine - wiederum zweisprachige - Beschreibung der "23 kleinere[n] Bilder, welche in der Höhe an dem Rucken deß Chors stehen".

Kleiner Eckausriß am Titel (ohne Textberührung) alt hinterlegt, sonst tadelloses, sauberes Exemplar. Sehr selten, nur zwei Exemplare auf deutschen Nachkriegsauktionen (1953 bzw. 1987, jeweils stark beschädigt). Kein Nachweis über ABPC oder im Handel der letzten Jahrzehnte. Nicht im OCLC.

Vgl. hierzu auch Kat.-Nr. 42 (Jezl).

Literatur

Wurzbach XVIII, 312. Thieme/Becker XXIV, 557.

Art.-Nr.: BN#23336 Schlagwörter: , , ,