Schreyvogl, Friedrich, Schriftsteller und Dramaturg (1899-1976). 4 ms. Briefe mit eigenh. U. und eine eh. Postkarte mit U.

Wien, [1960] bis 1969.

Zusammen 4¼ SS. auf 5 Bll. Gr.-4to bis 8vo.

 400,00

An Richard Dolberg (1888-1972) vom "Österreich-Institut", der sich wiederholt mit verschiedenen Anliegen an ihn gewandt hatte, die Schreyvogl mehrheitlich und höflich, aber bestimmt, ablehnen muß: "Ihre Aktion für den Kleinstaat erfüllt eine sehr grosse allgemeine und dazu noch eine besondere österreichische Aufgabe. Ich bewundere wieder einmal Ihre Aktivität und Ihren Einfallsreichtum, die offenbar keine Grenzen kennen. Mich haben die letzten Jahre, um es auf wienerisch zu sagen, gesundheitlich so fertig gemacht, dass ich nichts anderes mehr kann als alle Tätigkeiten einzuschränken oder gar völlig abzustellen. Nur das wirklich Lebensnotwendige wird noch getan, weil es eben nicht anders geht [...]" (a. d. Br. v. 15. April 1969).

Der Urgroßneffe des Schriftstellers und Dramaturgen Joseph Schreyvogel war Verlagsmitarbeiter, Buchhändler, Journalist und seit 1927 als Dozent für Literatur und Dramaturgie an der Wiener Akademie für Musik und Darstellende Kunst sowie seit 1931 auch am Reinhardt-Seminar tätig. Von 1935-38 Konsulent der Bundestheaterverwaltung, förderte Schreyvogel "als Vorstandsmitglied des 'Bundes der deutschen Schriftsteller Österreichs' die nationalsozialistische Infiltration des österreichischen Kulturlebens. Nach 1945 hatte er wieder hohe Funktionen im Kulturbereich inne, u. a. als Chefdramaturg des Wiener Theaters in der Josefstadt (1954) und Vizedirektor und Chefdramaturg des Burgtheaters (1955-61)" (DBE). Zu seinem schriftstellerischen Werk zählen Romane, Gedichte, Dramen sowie Filmdrehbücher, Opernlibretti und Bühnenbearbeitungen.

Die Briefe auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf und im linken Rand gelocht (keine Textberührung).

Art.-Nr.: BN#23496 Schlagwort: