Ranzoni, Em(m)erich, Schriftsteller und Journalist (1823-1898). Eigenh. Brief mit U. ("Em. Ranzoni").

O. O., 24. I. 1883.

3 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo.

 180,00

Sehr ausführlicher Brief an einen namentlich nicht genannten Kollegen über den Bibliothekar, Skandinavisten und Übersetzer Josef Calasanz Poestion (1853-1922), über den der Adressat im "Neuen Wiener Tagblatt" einen Artikel veröffentlich hatte: "[...] Sie sagen P[oestion] nage am Hungertuch u. ich habe davon auch schon gehört. Da denke ich muß geholfen werden u. ich denke es ist zu helfen u. zwar durch die 'Schwestern-Fröhlich-Stiftung' [...]".

Die von Grillparzers "ewiger Braut" eingerichtete Stiftung zum Zwecke der Förderung von Künstlern und Wissenschaftlern hatte u. a. Marie Eugenie Delle Grazie und Jakob Julius David aus ihren Mitteln bedacht.

Der im niederösterreichischen Unternalb geborene Bruder des Malers Gustav Ranzoni wandte sich nach dem Studium der Rechtswissenschaften dem Journalismus zu, schrieb 1848 für oppositionelle Zeitungen wie den "Der Radikalen" oder "Die Reform", wandte sich aber nach kurzer schauspielerischer Tätigkeit 1850/51 als Mitglied des Hofburgtheaters erneut einer schriftstellerischen Tätigkeit zu und wurde Mitarbeiter zahlreicher Zeitschriften und Zeitungen ("Ost-Deutsche Post", "Tribüne", "Der Wanderer", "Der Salon"), in denen seine Gedichte, Erzählungen, Romane und Feuilletons erschienen. Seit ihrer Gründung war Ranzoni für die "Neue Freie Presse" tätig, bis 1873 als Leiter der "Kleinen Chronik", dann als Kulturberichterstatter. 1891 veröffentlichte der Vater des Malers Hans Ranzoni drei Erzählungen unter dem Titel "Jagd- und Schießstand".

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der "Neuen Freie Presse".

Art.-Nr.: BN#23537 Schlagwort: