Bruck, Karl Ludwig Frh. von, Staatsmann, Minister für Handel und Finanzen, Gründer der Triester Börse und des Österreichischen Lloyd (1798-1860). Eigenh. Brief mit U. ("Bruck").

Wien, 18. IV. 1860.

1 S. Gr.-4to.

 280,00

Wenige Tage vor dem Freitod an einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Nochmals muß ich die Nachsicht u. Langemuth Eu. Excellenz in Anspruch nehmen und zu bitten, den beif. Entwurf des [...] Vertrags in der [...] Steuerfrage lesen u. mir die etwaigen Bemerkungen mündlich eröffnen zu wollen [...]".

Karl Frh. von Bruck war Handelsminister im Ministerium Prinz Schwarzenbergs, reformierte das Post- und Konsulatswesen, ordnete die Ausarbeitung eines österreichischen See- und Handelsrechtes an und schuf die Seebehörde sowie die Börse in Triest; sein großes Ziel einer mitteleuropäischen Zolleinigung, die nicht nur die Zoll-, sondern auch die Währungs- und Steuersysteme des Deutschen Zollvereins und Österreichs angleichen sollte, konnte er nicht umsetzen, war jedoch im Jahr nach seinem Rücktritt 1851 Leiter der österreichischen Delegation bei der Unterzeichnung von Zoll- und Handelsverträgen zwischen Österreich und Preußen. Wegen des Verdachts, sich während seiner Amtszeit persönlich bereichert zu haben, wurde er vom Kaiser seines Amtes als Finanzminister enthoben und nahm sich kurz darauf im Zuge eines depressiven Anfalls das Leben.

Mit einem kleinen Papierdurchbruch am oberen Rand, alten Montagespuren und stärkeren Randläsuren.

Art.-Nr.: BN#24036 Schlagwort: