Gallmeyer, Josefine, Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin (1838-1884). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 30. I. 1875.

3 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo.

 120,00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "[...] Leider durch mein Unwohlsein gehemmt, konnte ich nicht so wirken, wie ich es gerne gethan hätte - ich bin übermüdet lieber Freund - ich halte es nicht mehr aus, dazu bin ich nervösabgespannt wie noch nie im Leben u. fühle daß ich nicht im Stande bin, das Theater durch meine Thätigkeit allein erhalten zu können [...]".

Die uneheliche Tochter der Sängerin Katharina Tomaselli wuchs in Brünn auf, debütierte daselbst 1853 als Soubrette und sang an ungarischen und deutschen Bühnen. "1862 kam sie mit Friedrich Strampfer an das Theater an der Wien, an dem sie wie auch am Carl-Theater und am Strampfer-Theater (dessen Leitung sie gemeinsam mit Julius Rosen 1874 übernahm) Erfolge als Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin feierte" (DBE). Die vielfältige Künstlerin - die auch Erzählungen und Bühnenstücke (u. a. "Aus purem Haß", 1883) verfaßte - trat vornehmlich in Volks- und Dialektstücken sowie in zahlreichen Operetten der Wiener Klassik auf. Häufige Gastspielreisen führten sie durch Österreich, Deutschland und Nordamerika.

Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm.