Herterich, Franz, Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor (1877-1966). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 16. II. 1943.

3 SS. auf 2 Bll. Gr.-4to.

 60,00

An den Regisseur Herbert Waniek (1897-1949): "Sie waren so freundlich, mich telephonisch auf die Rolle vorzubereiten, die Sie mir im 'Maximilian' zugedacht hatten. Ich weiss aus eigener Erfahrung, welchen Schwierigkeiten der Spielleiter bei der Besetzungsfrage ausgesetzt ist, um nicht einsichtig zu sein. Trotzdem will es mir nicht glaubhaft scheinen, dass in einem Stück mit 35 Rollen sich nicht drei bis vier annehmbare Rollen finden sollten, die ich hätte spielen können. So kann ich naturgemäss das fatale Gefühl nicht loswerden, dass man mich nur holt, weil für diesen Baum sich kein anderer findet, weil man ihn keinem von den 35 Darstellern zumuten will und weil er schliesslich irgendwie representativ [!] wirken muss [...]".

Franz Herterich wurde nach Stationen am Münchner Schauspielhaus, in Zürich, New York, Straßburg, Leipzig und dem Berliner Neuen Schauspielhaus 1912 von Hugo Thimig ans Wiener Burgtheater engagiert, war dort als Regisseur und Schauspieler, von 1923 bis 30 auch als dessen Direktor tätig. 1932 übernahm er die künstlerische Leitung des Theaters der Jugend in Wien und war maßgeblich an dessen Wiederaufbau nach 1945 beteiligt. 1948 erschien sein Werk "Das Burgtheater und seine Sendung"; als Schauspieler gehörten Wallenstein, Wilhelm Tell sowie Rudolf II. in "König Ottokars Glück und Ende" zu seinen erfolgreichsten Rollen.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf und in altem Sammlungsumschlag.

Art.-Nr.: BN#25057 Schlagwort: