Niccolini, Antonio. Quadro in musaico scoperto in Pompei a di 24 Ottobre 1831.

Neapel, Stamperia Reale, 1832.

(2), 91, (1), XXIV SS. Mit 11 (dav. 1 kol., 2 gefalt.) Kupfertafeln und 2 Farbmustern im Text. Halblederband der Zeit unter Einbeziehung der Orig.-Brosch. 4to.

 850,00

Erste Ausgabe dieser noch im gleichen Jahr nachgedruckten ersten wissenschaftlichen Beschreibung des im Herbst 1831 im "Haus des Fauns" entdeckten Mosaiks der Alexanderschlacht, heute eines der bekanntesten römischen Mosaike. Das 5,82 x 3,13 Meter große Mosaik aus über einer Million Marmorsteinchen stellt wohl die Schlacht bei Issos oder aber die Schlacht bei Gaugamela (Arbela) zwischen Alexander dem Großen und dem persischen Großkönig Dareios III. dar. Der Architekt und Bühnenbildner Niccolini (1772-1850) schließt aus Kostüm- und Farbdetails auf letztere Lösung; hierzu SS. 71-80 ein "Indice dei Colori delle Figure" mit zwei Mustern des 'Porpora' in Farbstich und einer Referenztafel. Niccolini druckt auch anderslautende Deutungen des Jahres 1831 ab: So sprach sich F. M. Avellino für die Schlacht am Granikos aus, B. Quaranta für die Schlacht bei Issos (wie heute überwiegend vertreten).

Das Mosaik, welches die Großartigkeit griechischer Monumentalgemälde und der Vierfarbmalerei demonstriert, ist heute im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel ausgestellt. Schon 1843 wurde in der Werkstatt des neapolitanischen Bildhauers B. Giustiniani Reproduktionen gefertigt; ein prominenter Besteller der Replik war Friedrich Wilhelm der IV. von Preußen, der das Mosaik im Caldarium der Römischen Bäder von Park Sanssouci auslegen ließ.

Etwas braunfleckig (Einband stärker); die obere Ecke mit kleinem Brandrand (der Text nicht betroffen). Aus der Bibliothek des Herzogs Max in Bayern (1808-88), Vater der Kaiserin Elisabeth von Österreich.

Literatur

Borroni 7504.