Gran, Daniel, Maler (1694-1757). 19 eigenh. Briefe mit U.

Wien, St. Pölten u. a., 1738-1747.

Zusammen 37 SS. auf 38 Bll. (Gr.-)4to. Mit einer Beilage (s. u.).

 35.000,00

An die Äbte des Prämonstratenserklosters Hradisch bei Olmütz (Mähren). Diese bislang unveröffentlichten und der Forschung nicht bekannten Briefe von Daniel Gran, dem neben Paul Troger und Franz Anton Maulbertsch bedeutendsten Maler des österreichischen Spätbarock, dürften einen Großteil seiner Korrespondenz mit dem Kloster Hradisch ausmachen. Die an die Äbte gerichteten Schreiben geben einen unmittelbaren und detailreichen Einblick in den Schaffensprozess des Malers, der von Konzepten, Bildideen, Ausführungsvorhaben u. a. berichtet. Aus den vorliegenden Briefen lassen sich die für Hradisch geschaffenen Werke (Fresken und Ölbilder) datieren; daneben werden wertvolle Hinweise auf die Umstände ihrer Entstehung geliefert. Auch verlorene Arbeiten wie ein Bilderzyklus von 1747 werden erwähnt. Daneben eröffnet die Korrespondenz einen Einblick in die Lebensumstände des Malers, der etwa von Krankheiten berichtet, die ihn am Arbeiten gehindert hätten, von der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern und Baumeistern und über andere Aufträge dieser Zeit. Die Adressaten der Schreiben werden nicht mit Namen angesprochen, doch kann es sich nur um die Hradischer Äbte Norbert II. Umlauf (Amtszeit von 1732 bis 1741) und Paul Ferdinand Waczlawick handeln (Amtszeit von 1741 bis 1784, gestorben 1784, wenige Monate nach Aufhebung des Klosters). Sämtliche Briefe mit der Anredeformel "Rev[eren]d[issi]me illustrissime doctissime domini domini patrone coll[audabilissi]me". Folgende Schreiben liegen vor:

I) Wien, 21. VI. 1738.

II) Wien, 9. VI. 1739.

III) Wien, 10. X. 1739.

IV) Wien, 17. X. 1739.

V) Wien, 28. X. 1739.

VI) Sonntagberg, 8. XI. 1739.

VII) St. Pölten, 29. XI. 1739.

VIII) St. Pölten, 7. XII. 1739.

IX) St. Pölten, 18. XII. 1739.

X) Wien, 15. I. 1740.

XI) St. Pölten, 23. V. 1740.

XII) St. Pölten, 19. VI. 1740.

XIII) St. Pölten, 26. VIII. 1740.

XIV) St. Pölten, 19. XII. 1740.

XV) St. Pölten, 26. XII. 1740.

XVI) St. Pölten, 24. II. 1741.

XVII) Sonntagberg, 1. VII. 1741.

XVIII) Steyr, 21. IX. 1741.

XIX) St. Pölten, 3. IX. 1747.

Einige Briefe enthalten darüber hinaus Konzepte von Erwiderungsschreiben der Abtei. Beiliegend ein gleichfalls an den Abt von Hradisch gerichteter eh. Brief mit U. des Malers Christian Hilfgott Brandt (1693-1756) vom 25. III. 1754 aus Wien (mit rückseitiger Adresse und Siegel).

Die Ränder teils mit Siegelausriss und leichten Faltspuren, im Ganzen jedoch tadellos erhaltene Korrespondenzsammlung. Autographen Grans sind von größter Seltenheit.

Art.-Nr.: BN#26664 Schlagwörter: ,