[Vorarlberg]. - Willburga, Euphemia, Priorin des Dominikanerinnenklosters St. Peter bei Bludenz (D. n. b.). 2 eigenh. Briefe mit U.

Kloster St. Peter, 1808 und 1809.

Zusammen (4+3½=) 7½ SS. auf 4 (= 2 Doppel-)Blatt. 4to. Mit einem eh. adr. Kuvert.

 580,00

Aus der napoleonischen Zeit an den bischöflichen Hofkanzler des Bistums Chur Johann Josef Baal, u. a. über die repressive Politik Bayerns gegenüber den Vorarlberger Klöstern. Vorarlberg war im März 1806 von Bayern annektiert worden, das Bistum Chur war seit 1803 direkt dem Papst unterstellt. "[...] Wir hatten verflossenes Jahr viele Anstösse zu erdulden, von denen Aufklärern dieser Zeiten, immer suchten diese sich in unser Kloster einzutringen [!], der gütige Gott aber schützte uns sonderbar: [...] meine lieben Klosterfrauen haben sich zu meinem Trost, standhaft gezeiget, nie mehr als bey dieser Zeit, flohen sie die Welt und Umgang mit der Welt, und so haben wir mit der Gnade Gottes, diese Verführer verscheuet [...]" (30. I. 1808).

Rat und Trost suchend "bey diesen krittischen Zeiten": "[...] Man erwartet hier alle Tage den Herrn Präsidenten Merz, der (wie man sagt) in Betref[f] der Geistlichkeit, und sonderlich wegen denen noch bestehenden Klöstern, große Veränderungen vornehmen soll. Ach! was wird die Zukunft noch trauriges bringen? [...]" (1. I. 1809).

Weiters über zwei Novizinnen, die das Kloster verlassen müßten, da Bayern den Vorarlberger Klöstern verboten hatte, neue Novizinnen aufzunehmen.

Art.-Nr.: BN#27867 Schlagwort: