Reisiger, Hans, Schriftsteller und Übersetzer (1884-1968). 3 eigenh. Briefe mit U.

Partenkirchen und Berlin, 1940 und 1948.

Zusammen (1½+2+½ =) 4 SS. auf 3 Bll. Gr.-4to. Mit einem eh. adr. Kuvert.

 250,00

An Friedrich Herrmann, Herstellungsleiter beim S. Fischer- und Suhrkamp Verlag, in Verlagsangelegenheiten: "Vielen Dank für den Whitman-Umbruch!- Ich freue mich immer, wenn ich Ihre Unterschrift wieder einmal sehe! Von der lieben guten Frau Fischer hatte ich übrigens vorgestern wieder einen Brief, sie schreibt immer rührend nett und treu. Gottfried Bermann war im Sommer bei mir, es war sehr nett. Nun aber zur Sache: Ich bin mit Ihrer Anordnung ganz einverstanden. Nur der Titel scheint mir seltsam. Er passt doch gar nicht für das ganze Büchlein. Da fände ich doch immer noch besser, man nähme den Titel des ersten grossen Gesanges: 'Von Paumanok kommend'. Aber es mag hingehen. 'Vorsprüche' (nicht 'Die V.') muss es heissen, weil dies nur einige der Vorsprüche sind, die im Original stehen [...]" (a. d. Br. v. 14. X. 1948).

Hans Reisigers "ersten Romanen und Novellen im Geist des Fin de siècle folgte 1919 die Übersetzung von Walt Whitmans Grashalmen, die eine lebenslange Beschäftigung mit dem Werk des amerikanischen Lyrikers einleitete. Neben seiner Tätigkeit als Übersetzer und Biograph Whitmans, die maßgeblichen Anteil an der Verbreitung von dessen Werk im deutschsprachigen Raum hatte, schrieb Reisiger biographische Romane, u. a. den Maria-Stuart-Roman 'Ein Kind befreit die Königin' (1939). Obgleich er 1938 vorübergehend in 'Schutzhaft' genommen wurde, lehnte Reisiger eine von Thomas Mann arrangierte Berufung an die Universität Berkeley ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Gründungsmitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung" (DBE).

Teils auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf und etwas knittrig bzw. mit Quetschfalten.

Art.-Nr.: BN#28508 Schlagwort: