Beverland, Adrian. De stolatae virginitatis jure lucubratio academica.

Leiden, Joannes Lindanus, 1680.

(12), 223, (5) SS. Mit Holzschnittdruckermarke am Titel. Lederband der Zeit mit goldgepr. Rückenschildchen und hübscher, etwas beriebener Rückenvergoldung. Stehkantenvergoldung, Marmorvorsätze. 8vo.

 2.500,00

Erste Ausgabe; selten. "Eine seiner gelehrten Obszönitäten" (Bilder-Lexikon). Beverland (1650-1716), eine der farbigsten Gelehrtengestalten des späten 17. Jahrhunderts, mußte die Universität Leiden verlassen, nachdem er mit seiner Abhandlung über die Erbsünde ("Peccatum originale", 1778) einen Skandalerfolg erzielt hatte. Fortan "lebte [er] in England und dichtete viele schmuzige Sachen" (Rosenkranz, Hdb. einer allg. Geschichte der Poesie II, 30). Eine englische Übersetzung erschien erst 1905 unter dem Titel "The Law Concerning Draped Virginity: An Academical Study". Keines seiner Werke wurde von der katholischen Kirche indiziert, was Reusch (II, 862) als Beleg für die zunehmende Planlosigkeit der römischen Bücherverbote im 18. Jahrhundert wertet.

Vordergelenk angeplatzt, sonst sehr schönes Exemplar aus der Bibliothek des Armand Jules de Rohan (1695-1762), Herzog und Erzbischof von Reims (und Onkel des durch die sog. Halsbandaffäre berüchtigten Kardinals Rohan), mit dessen gest. Wappenexlibris am vorderen Innendeckel.

Literatur

Brunet I, 837. Ebert 2076. Bilder-Lexikon II, 126. Gay/Lemonnyer I, 819. Clément, Biblioth. curieuse III, 270.

Art.-Nr.: BN#29568 Schlagwörter: , , ,