Schenk, Gustav, Schriftsteller (1905-1969). Ms. Brief mit eigenh. U.

Worpswede, November 1943.

1 S. 4to. Mit ms. beschr. Kuvert.

 80,00

An Josef Wesely, das Gedicht "Wanderspruch": "Mich hatte Notwendigkeit liebend bedacht, / Ich war ihr ein Sohn sondergleichen. / Nun deckte sie über mich Schrecken und Nacht, / Sie schickte nicht Weisung, nicht Zeichen. / Hinab denn! Vergangen sind Lichter und Spiel, / Es heulen die Tiere der Tiefe. / Ich gehe den Weg, doch ich sehe kein Ziel, / Es ist, als ob Notwende schliefe. / Die Mütter richteten einstmals das Fest. / Vergass ich so früh ihre Weise? / Sie schweigen und senden mir Not und Gebrest / Und Stürme auf tödlicher Reise".

Anfangs auf kommunistischer Seite verortbar, wandte sich Schenk nach seiner Einberufung nach Norwegen und Weißrussland während des Zweiten Weltkriegs mehr und mehr nationalsozialistischen Strömungen zu; dennoch ging Schenk aus dem "Entnazifizierungsverfahren" unbescholten hervor. Er ließ sich in der Nähe von Baden-Baden nieder. Seine Sachbücher, die bis zu seinem Tod 1969 in dichter Folge erschienen, zeigen weitgespannte Interessen naturwissenschaftlicher und philosophischer Art.

Art.-Nr.: BN#32026 Schlagwort: