Mell, Max, Schriftsteller (1882-1971). Eigenh. Postkarte mit U.

Wien, 16. XI. 1932.

1 S. Qu.-8vo.

 80,00

An Josef Wesely: "[…] Sehr geehrter Herr Oberlehrer! Ich spreche Ihnen für Ihre freundlichen Glückwünsche meinen besten Dank aus! In vorzüglicher Hochachtung: Max Mell".

Nach dem Studium der Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien lebte Mell, Sohn Alexander Mells, als freier Schriftsteller in Wien. Der mit Hugo von Hofmannsthal und Hans Carossa befreundete, volksnahe und heimatverbundene Autor mit christlicher Grundhaltung trat zunächst mit Erzählungen und Novellen hervor. Nach dem Ersten Weltkrieg fand er mit der Erneuerung des alten Volksschauspiels sein eigentliches Genre. Seine zum Teil mundartlich gefärbten Legendenspiele (u.a. "Das Apostelspiel", 1924) verarbeiten religiöse und historische Stoffe. 1933 unterzeichnete er den Aufruf der Deutschen Akademie der Dichtung zum Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund sowie eine Unterstützungserklärung für Hitler. Als Vorsitzender des Bundes der Deutschen Schriftsteller Österreichs trat er seit 1936 für den "Anschluß" Österreichs ein. Insbesondere sein "Spiel von den deutschen Ahnen" (1935) trug ihm den Vorwurf der Annäherung an eine völkische Ideologie ein. Mell, der sich während des Zweiten Weltkriegs ausschließlich seiner schriftstellerischen Tätigkeit widmete, wurde u.a. mit dem Österreichischen Staatspreis (1954) ausgezeichnet.

Art.-Nr.: BN#33810 Schlagwort: