Papst, Louis, Pianist und Komponist (1842-1921). Eigenh. Brief mit U.

Melbourne (Australien), 11. II. 1893.

3½ SS. auf gefalt. Doppelblatt. Gr.-4to. Auf monogrammiertem Briefpapier

 1.500,00

An seinen "[v]erehrte[n] Freund", den namentlich nicht genannten Ludwig Bösendorfer: "Meine Antwort auf Ihre freundliche Zuschrift traf Sie nicht in Wien und der geschäftliche Theil meines Briefes wurde durch Herrn Seffert beantwortet [...] Es ging mir ähnlich wie Paderewsky. Durch zu angestrengte Arbeiten und die damit verbundene permanente Nervenanstrengung hatte sich meiner Hände eine Schwäche bemächtigt, die mich zwang den Anordnungen meiner Ärzte nachzugeben und für mehrere Monate das Klavierspielen und Briefschreiben total aufzugeben. Dass ich durch diesen leidigen Umstand nicht in rosenfarbiger Laune war, werden Sie sich denken können. Die mir somit aufgedrungene Ruhe hat mir jedoch gut gethan und, wie Sie aus einigen beigefügten Programmen sehen werden, habe ich seitdem schon wieder mit Erfolg öffentlich auftreten können. Damit ist dann auch wieder mein alter Lieblingswunsch rege geworden ein Klavier von Straduarius-Bösendorfer im Hause zu haben. Herr Seuffert schrieb mir, dass wenn ich Ihnen 600 Gulden offeriren würde, Sie wohl darauf eingehen würden mir einen Flügel wie ich ihn wünsche zu schicken. Nun wohl, ich offerire Ihnen die Summe und hoffe dass Sie einem Freunde seine Bitte nunmehr nicht abschlagen werden [...]".

Spuren mehrfacher zeitgenöss. Querfaltung; mehrere Anstreichungen mit Buntstift, die letzte Seite im Rand etwas gebräunt.

Art.-Nr.: BN#34258 Schlagwort: