Sternfeld, Richard, Musikschriftsteller (1858-1926). Eigenh. Brief mit U.

Berlin, 2. VI. 1901.

4 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 250,00

"Sehr geehrter Herr Dr. / Nach langer Zeit begrüsse ich Sie wieder einmal u. theile Ihnen mit, daß Ihre Rüge des unpatriotischen Waldersee-Stückes des Überbrettls hier überall außerordentlich befriedigt hat. Ich will heute Ihre Aufmerksamkeit auf ein unerhörtes Vergehen des Conzertagenten Herm. Wolff lenken. Sie werden in der Allg. Musikztg. vielleicht folgende Inserate gelesen haben oder noch lesen: 1) Der Klaviervirtuose Emil Sauer zeigt an, daß er seine Engagements jetzt selbst besorgen will. 2) Herr Wolff schreibt ungefähr so: Ich zeige an, daß Herr Sauer, Componist des E moll Conzerts, seine Geschäfte allein besorgt, damit er nicht geschädigt werde. 3) Witzige Antwort Sauers.

Für uns kommt nur No. 2 in Betracht. Obwohl Sauer keine Namen genannt hatte, bricht die Wuth Wolffs darüber, daß einer der Conzert-Kulis gegen den Stachel zu löcken wagt, in jener Annonce aus. So weit ist es gekommen, daß der Übermuth der Sklavenhalters keine Scheu mehr zu haben braucht [...]".

Art.-Nr.: BN#34284 Schlagwort: