Eigenh. Brief mit U.
3 SS. 8vo.
€ 280,00
Freundschaftlicher Brief an einen Herrn Schober: "Ich muss dich nun doch schon wieder mit der Bitte belästigen, meinethalber mit dem Hrn. Hofrathe zu sprechen, denn die Verhältnisse haben sich so gestaltet, dass ich nicht aus- und ein weiß, wenn mir nicht von Seite des Theaters geholfen wird. Als mir meine Bitte vor einigen Wochen um einen Vorschuss abgeschlagen wurde, schob und zog ich alles hinaus, um nur Zeit zu gewinnen. Das war nun wol kein eigentlicher Vortheil, denn die Sache blieb wie sie war, im Gegentheile wurde noch schlechter […] und ich sitze, oder vielmehr liege jetzt mit 5 fl - die noch mein Ganzes auf und ab sind - da, wo mich doch jeder Tag 4 fl kostet, blos für's Leben. Ich bitte dich deßhalb recht dringend und herzlich - sprich gleich Morgen, ich bitte dich, mit unserem guten Hofrath, und sage ihm, ich lasse ihn in meiner wirklich unangenehmen Lage recht innig bitten, mir einen Vorschuß von 150 fl zu gewähren. Ich zahle im Jänner, Februar & März - jedes Mal 50 fl zurück […]". Antwortnotiz verso: "Wenn keine gerichtliche Vormerkung vorliegt, und kein alter Vorschuß noch aushaftet, wird der Vorschuß zu 150 fl gegen Abzug in den 3 Monaten Jänner, Febr. Und März mit 50 f bewilligt". Proch war von 1840 bis 1870 Erster Kapellmeister am Kärntnertortheater bzw. an der Hofoper und wurde1854 Präsident der Akademie der Tonkunst in Wien.