Bischoff, Ludwig, Musiktheoretiker (1794-1867). Eigenh. Brief mit U.

Köln, 8. X. 1866.

4 SS. 8vo.

 650,00

"Sie müssen schon das Loos aller meiner Freunde theilen und sich an große Nachsicht mit mir in Bezug auf Correspondenz gewöhnen. Ich habe schon zwei Briefe erhalten und aus dem letzten mit Freude erfahren, daß Sie tüchtig am Componieren sind und das hat mich eben auch angeregt, den Versuch zu wagen, Ihnen mein Opernbuch zu liefern. Nachdem ich einige Tage lang schwedische Geschichte studiert habe, bin ich bei Gustav Wasa geblieben, habe mein historisches und philologisches Gewissen alsdann beschwichtigt und den Stoff frei behandelt. Ich glaube, die Sache wird sich machen: ich habe im scenischen Entwurf 3 Akte fertig und für den 4ten (und letzten) auch schon das Nöthige in petto. Ich muss aber Gustav zum Tenor machen, denn eine Episode mit einem anderen Tenor, der jedenfalls eine untergeordnete Rolle spielen würde, behagt mir nicht […]".

Bischoff war Sohn eines Cellisten, studierte in Berlin Philologie und arbeitete nach seiner Teilnahme an den Kriegen von 1813-15 als Lehrer in der Schweiz und in Berlin. 1823-49 war er Direktor des Gymnasiums in Wesel und beschäftigte sich mit Musiktheorie. 1849 siedelte er nach Köln über, gründete dort die "(Nieder-)Rheinische Musikzeitung" und schrieb für die "Kölnische Zeitung". Neben zahlreichen Musikkritiken verfaßte er Militärberichte sowie ein Opernlibretto.

Art.-Nr.: BN#34872 Schlagwort: