Blech, Leo, Dirigent und Komponist (1871-1958). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 7. IV. 1930.

2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit wohl nicht hinzugehörigem Kuvert.

 200,00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Es war allerdings ein Staatsverbrechen von mir, Ihnen einen halben Briefbogen zu senden, als ich die eine Hälfte berechnet hatte und abtrennte, statt den Brief von Neuem zu schreiben. Das war sehr schlimm, ebenso schlimm wie die mit Bleistift geschriebene Postkarte, die Sie mir, einem Ihnen Unbekannten, sandten, jedoch nicht so schlimm wie die unpassenden Bemerkungen, die Sie auf offener Karte mir zu senden belieben. Im Übrigen spreche ich Ihnen ebenso höflich wie entschieden das Recht ab, von 'Anrede' zu sprechen [...]".

Leo Blech, von 1893 bis 96 Schüler von Engelbert Humperdinck, war Dirigent am Aachener Musiktheater und 1. Kapellmeister am Deutschen Theater in Prag, ehe er 1902 als Komponist mit der Oper "Das war ich" hervortrat. Später an der Kgl. Oper Berlin, am Deutschen Opernhaus, an der Großen Volksoper, an der Wiener Volksoper und der Berliner Staatsoper tätig, mußte er als rassisch Verfolgter in die Sowjetunion emigrieren und wirkte später in Riga und Stockholm. 1949 nach West-Berlin zurückgekehrt, wurde er zum Generalmusikdirektor der Städtischen Oper ernannt, an der er bis 1953 dirigierte. Sein kompositorisches Schaffen umfaßt u. a die Oper "Alpenkönig und Menschenfeind" (1903), Kammer- und Klaviermusik, Chöre und Lieder.

Art.-Nr.: BN#35208 Schlagwort: