Wildgans, Anton, Schriftsteller (1881-1932). Ms. Postkarte mit eigenh. U.

Mödling, 29. IV. 1930.

1 S. Qu.-8vo.

 58,00

An Josef Frankenstein in Wien: “Ich stelle es Ihnen gerne anheim, sich bei der Speidel’schen Verlagsanstalt [...] auf mich zu berufen. Andere Verlagsbeziehungen habe ich nicht [...] Das Exemplar Ihres Richterstückes ‘Lawine’ habe ich erhalten und dem dramaturgischen Büro des Burgtheaters überwiesen [...]”.

Der in Wien geborene Sohn eines Beamten war als promovierter Jurist am Oberlandesgericht in Wien, seit 1912 als freier Schriftsteller und von 1921-23 und 1930-31 als Direktor des Burgtheaters tätig. Als Lyriker anfänglich an Baudelaire, Rilke und Hofmannsthal orientiert, vollzog er in seinem dramatischen Schaffen die Entwicklung vom naturalistischen hin zum expressionistischen Drama (u. a. "Armut", 1914; "Liebe", 1916; "Dies irae", 1918; "Kain", 1920). Der Träger des Grillparzer- und Volkstheaterpreises war Namenspatron des von der Österreichischen Industriellen-Vereinigung 1962 erstmals vergebenen Anton-Wildgans-Preises.

Der in Olmütz geborene Rechtsanwalt war “nicht nur als Spezialist für Ehe- und Unfallssachen, sondern auch als geschätzter Bühnenautor bekannt geworden” (Planer, Jahrb. der Wr. Ges., 1929, zit. n. DBA II 391, 109), dessen Bühnewerke (u. a. ‘Sokrates’, ‘Rouge et noir’) sich beim zeitgenössischen Publikum großer Beliebtheit erfreuten.

Zu Wildgans vgl. DBE, Kosch IV, 3378f. und Österr. Lex. II, 646; zu Frankenstein vgl. Giebisch/G. 94.

Art.-Nr.: BN#3525 Schlagwort: