Eigenh. Brief mit U. ("RGenée").
2 SS. Gr.-8vo.
€ 250,00
An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ich trete nächsten Freitag d. 13. eine Reise an (zum Sängerfest nach Mulhouse) und möchte zu diesem Zwecke noch etwas Geld. Das von Ihnen vor einiger Zeit zurückgesandte Duett 'Zwei Hausfrauen' liegt noch bei mir; ich forderte damals 4 Friedr[ic]hsd'or und will Ihnen nun einen Vorschlag machen [...]".
Der Bruder der Schauspielerin Ottilie und des Schriftstellers Rudolf Genée nahm nach einem kurzen Studium der Medizin in Berlin bei Adolf Stahlknecht Kompositionsunterricht, war Kapellmeister in Mainz und widmete sich seit 1852 zunehmend der Komposition von Opern und Operetten, meist mit selbstverfaßten heiteren Texten. Nach einem vierjährigen Aufenthalt am Landestheater Prag kam Genée 1868 an das Theater an der Wien, wo er fast zehn Jahre tätig sein sollte. Häufig mit Friedrich Zell (d. i. Camillo Walzel) zusammen, schrieb er Libretti für Komponisten wie Johann Strauß ('Die Fledermaus'), Karl Millöcker ('Der Bettelstudent') und Franz von Suppé ('Boccaccio'). Vgl. MGG IV, 1707f.