Fahrbach, Josef, Flötist (1804-1883). Eigenh. Brief mit U. ("Jos. Fahrbach").

Wien, 13. VII. 1834.

3 SS. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief).

 2.500,00

An Kapellmeister von Müller in Wien: "Indem Sie dieses lesen bin ich wahrscheinlich schon über verschiedene Berge. Ich hätte mich zwar mit Unpäßlichkeit u. dergl. entschuldigen können, wie dieses manche thun, jedoch wäre es ungerecht von mir Ihre Freundschaft [...] mit einer Lüge zu entgegnen. Die Sache verhält sich nämlich so: Ich bin samt meiner Gattin und einer ansehnlichen Anzahl ansehnlicher Schüler u. Freunde in frühester Frühe (heute) nach Heilgen Kreuz gefahren. Ich würde schon gestern mit Ihnen darüber gesprochen haben; doch da die Sache noch nicht recht ausgemacht war, auch das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen konnte, so wollte ich Ihre [...] bedenkbarlichen Umständlichkeiten [...] nicht vielleicht unnöthiger Weise in Aufregung bringen [...]".

Josef Fahrbach erfuhr seine musikalische Ausbildung bei Josef Mahr und K. Scholl (Flöte), J. Fürst (Klarinette) sowie Komposition bei A. Swoboda und Josef Hoffmann. Von 1841 bis 1848 als Militärkapellmeister v. a. in Lombardo-Venetien tätig, war er später Kanzlist im Sekretariat von Erzherzogin Sophie, von 1857 bis 1867 Flötist an der Hofkapelle und im Theater an der Wien und betrieb schließlich eine Musikschule; zudem komponierte Fahrbach zahlreiche Flötenkonzerte. Vgl. Österreichisches Musiklexikon und ÖBL.

Bl. 2 mit kl. Einriß durch Siegelbruch.

Art.-Nr.: BN#35437 Schlagwort: