Friedländer, Max, Musikhistoriker (1852-1934). Eigenh. Brief mit U.

Berlin, 1. VII. 1903.

7½ SS. 8vo.

 800,00

Wohl an den Musikwissenschaftler Richard Batka in Wien: "Mit aufrichtiger Sympathie verfolge ich seit längerer Zeit Ihr Wirken. Wer wie ich öfters über Bach und Schumann Vorlesungen zu halten hat, wird die Hörer mit Freuden auf Ihre kleinen Biographien hinweisen, dass sie vortrefflich sind, wird Ihnen durch alle unsere Fachleute bezeugt worden sein. Besondere Dankbarkeit schulden Ihnen die Freunde der deutschen Volks und Hausmusik für Ihre Thätigkeit im Kunstwart, die ich persönlich verfolge. Gerne hätte ich Ihnen meine Antheilnahme dadurch praktisch bethätigt, daß ich versucht hätte, Ihnen eine Reihe völlig vergessener schöner Compositionen aus früherer Zeit zur Veröffentlichung zu senden, dass Sie für solche Dinge Interesse haben, hoffe ich annehmen zu können. Aber ich gestehe Ihnen offen, dass ich oft stutzig wurde durch die eigenthümliche Art, in der Sie manche meiner Publikationen angezeigt und benützt haben […]".

1880 debütierte Friedländer als Sänger in den Londoner Monday Popular Concerts. Nach einem Aufenthalt in Frankfurt/M. 1881-83 übersiedelte er nach Berlin und wandte sich als Schüler Philipp Spittas musikwissenschaftlichen Studien zu. Ohne Abitur wurde Friedländer 1887 in Rostock zum Dr. phil. promoviert. Er befasste sich mit der Revidierung des Kommersbuches und spezialisierte sich zunehmend auf die Erforschung des deutschen Volks- und Kunstliedes. 1884 habilitierte sich Friedländer in Berlin für Musikwissenschaft, 1908 zum Geheimrat ernannt und war seit 1918 ordentlicher Honorarprofessor und akademischer Musikdirektor (DBE).

Art.-Nr.: BN#35505 Schlagwort: