Morlacchi, Francesco, Komponist und Dirigent (1784-1841). Eigenh. Brief mit U.

Karlsbad, 9. VI. 1836.

2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse verso.

 2.500,00

Interessantes Dokument aus der Zeit der ersten Opernkomponistengeneration nach W. A. Mozart: An seinen Freund Failon in Wien bezüglich einer Reise, die leider nicht ganz nach seinen Wünschen verlaufen sei. Der Tod des Königs Anton von Sachsen fordere seine sofortige Rückkehr nach Dresden, also sei ein Treffen mit der Opernsängerin Eugenia Tadolini (1801-72) und dem Impresario und Librettisten Bartolommeo Merelli (1794-1879) leider nicht möglich gewesen, da Morlacchi diesen in der Hoffnung auf einen ersten Turiner Opernauftrag treffen wollte. Außerdem seien die Wiener mit der Wiener Oper und dem Komponisten Pietro Antonio Coppola (1793-1876) unzufrieden, was Morlacchi mit einem Wortspiel verdeutlicht, indem er auf den Namen des Komponisten reimt und die Frage stellt, wer dieser "scoppola" (dt. Schlappe) eigentlich sei: "Insomnia noi avrebbe fatto piacere di venire a sentire la brava Tadolini, che anche a sue piace molto, e avrei voluto parlare col Morelli, parchè vorrei assolutamente scrivere mi opera peri Italia quest'in verro e specialmente a Turino, dove non ho mai scritta - Ma, è curioso. tutti, Viennesi che qui vengono non fero contenti dell'opera di Vienna e molto nono del Coppola! Ma chi è questo scoppola? [...]".

Mit einigen kleinen Randein- und Randausrissen, winzigen Papierdurchbrüchen entlang den Faltlinien, im Gegenblatt mit Ausriss durch Brieföffnung und perforierter Verschlussstelle. Gestempelt.

Art.-Nr.: BN#35591 Schlagwort: