Rosenhain, Jakob, Pianist und Komponist (1813-1894). Eigenh. Brief mit U.

Frankfurt a. M., 5. IV. o. J.

2 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 850,00

Wohl an seinen Verleger: "Die [W]iener Ausstellung ist nahe ihrer Eröffnung u. es läßt sich wohl annehmen, daß unter der Maße [!] Menschen aus allen Nationen der Erde, die nach Wien kommen werden, auch sehr viele seyn werden, die sich für die neuere musikalische Litteratur interessiren u. auch die Erzeugnisse dieses Kunstzweiges kennen zu lernen wünschen. Im Gebiete der Kammermusik sind die Novitäten so spärlich, daß die Hoffnung wohl berechtigt scheint, ein neues Trio könne nicht unbeachtet bleiben. Ich halte es darum in Ihrem Interesse sowohl als in dem meinigen, daß mein Trio noch während der Ausstellung, und so bald als möglich erscheine [...]".

Jakob Rosenhain war 1830 im Rahmen eines Konzertes von Niccolò Paganini als Virtuose aufgetreten, ging später auf Konzertreisen durch Deutschland und gab 1837 ein Gastspiel als Solist im London Philharmonic Orchestra. Ende der 1830er Jahre zog er nach Paris, wo er sich mit Luigi Cherubini und Gioachino Rossini anfreundete, die ihn ebenso wie Hector Berlioz explizit als Vertreter der deutschen Musik förderten. Im Zuge der politischen Ereignisse des Jahres 1870 verließ Rosenhain Paris und übersiedelte nach Baden-Baden, wo er bis zu seinem Tod lebte. Zu seinem Werk zählen vier Opern und drei Symphonien. "Von den Symphonien, deren erste Mendelssohn 1846 mit Erfolg aufführte, gilt die zweite als die bedeutendste. Rosenhains in anmutigen Liedern bewährtes lyrisches Talent kam in den Opern zu keinem nachhaltigen Erfolg" (MGG XVI, 912f.).

Art.-Nr.: BN#35721 Schlagwort: