Marschall, Godfried, katholischer Geistlicher (1840-1911). Eigenh. Brief mit U.

O. O. u. D.

2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit zwei Beilagen (s. u.).

 150,00

An eine Dame: "Für Ihre herzliche Theilname danke ich Ihnen vielmals; gestern befand ich mich in einem sehr elenden Zustande; ich war nicht im Stande mit Jemandem zu verkehren. Heute geht es mir etwas besser [...]".

Weiters über die Verteilung seiner "Weihnachtsspenden" an einige ausgesuchte Personen.

Seit 1905 Generalvikar der Generalvikar der Erzdiözese Wien, bemühte sich der aus Neudorf bei Staatz (NÖ) stammende Geistliche - der früher Religionslehrer der Söhne von Erzherzog Karl Ludwig (Otto, Ferdinand Karl und Franz Ferdinand) gewesen war - "um die Erbauung von Notkirchen, die durch die starke Bevölkerungszunahme Wiens notwendig wurden [...], förderte die Mariazeller Männerwallfahrten unter P. Abel, führte die bischöflichen Visitationen durch und galt allgemein als künftiger Nachfolger Kardinal Gruschas. Als jedoch 1910 der Bischof von Triest, F. Nagl, zum Koadjutor Gruschas cum iure successionis ernannt wurde, legte Marschall seine Ämter nieder. Die Gründe für die Zurücksetzung Marschalls sind neben seinem Alter möglicherweise sein Versuch, Erzh. Franz Ferdinand von der morganatischen Ehe mit Sophie Gfin. Chotek abzuhalten sowie seine Haltung in der Wahrmund-Affäre" (ÖBL VI, S. 109).

Beiliegend eine Visitenkarte und der Partezettel des am 23. März 1911 verstorbenen Geistlichen.

Art.-Nr.: BN#36807 Schlagwörter: , , ,