Frischer Atem kommt gut an

Haug, Friedrich, Dichter (1761-1829). Eigenh. Albumblatt mit U. ("Haug").

O. O. u. D.

1 S. 102:84 mm, montiert auf Trägerpapier (Qu.-8vo).

 850,00

Epigrammatisches Scherzgedicht, betitelt "Crebillons Rath": "Ein Skribler, deß Athem kein Wohlduft war, / Legt' einst die Frage dem Crebillon dar: / 'Mein Held muß sterben - nicht hinter der Scene, / Doch ohne das Eisen der Melpomene! - / Was räthst du mir, Herzog der Musensöhne?' / Oh! rief ihm Crebillon fliehend zu: / Wer kann ihn besser vergiften als du!" Eine Umstellung in der 2. Zeile von zeitgenössischer Hand (eh.?).

Der Württemberger Beamte Haug war "dank seinem heitern Witz in Schillers Freundeskreis beliebt [...] Sein Ruhm und seine Stärke liegen im Epigramm, [dessen Satire] weniger Zeit- und Kultur [ist] als Charakter- und Typensatire: Erbschaft der Tradition und Aufklärung [...] Sein Epigramm ist witzig in Motiv und Form [...], kaum jedoch gallig der Gesinnung nach. Es ritzt die Haut, schlägt selten tiefere Wunden. Dieses Maß, das der Eleganz und Schlagkraft nicht entbehrt, machte Haug in allen Almanachen seiner Zeit beliebt. Triftig rühmt ihn Jean Paul als 'reichsten Martial der Deutschen, dem sogar die schärfsten Eisspitzen leicht durch einen sanften Hauch zu eleganten Tautropfen werden'" (NDB VIII, 89f).

Art.-Nr.: BN#36817 Schlagwort: