Hoefer, Edmund, Schriftsteller (1819-1882). Eigenh. Brief mit U.

Stuttgart, 13. II. 1855.

2 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 650,00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Hoffentlich zugleich mit diesem Briefe werden Sie den Abzug des 'Staatstages' erhalten, welchen ich so eben aus der Druckerei empfing und sogleich an Sie […] abgehen lasse. Wie überaus uns das vortreffliche kleine Stück erfreute, brauche ich nicht erst auszusprechen. Nicht umhin kann ich aber, Ihnen dafür noch meinen persönlichen Dank zu sagen und denselben zu motiviren. Mein Vater studierte in ersten Jahren des Jahrhunderts in Göttingen und holte sich wenig später meine Mutter aus einer dortigen Professorenfamilie. Trotz der früher höchst langwierigen Reise ist das junge Paar zumal oft bei meinen Großeltern gewesen, in jenen Jahren vorzüglich des westfälischen Hofes. Und was man mir, dem ziemlich späten Nachkömmling, in meiner Jugend erzählte, worauf ich unersättlich lauschte und was ich immer von neuem hören wollte, waren jene wunderlichen, bunten, märchenartigen, flüchtigen Wirbel des westfälischen Hofes, der westfälischen Zeit. Nachher wie ich mit den Eltern als Kind noch nach Göttingen kam und auch nach Kassel hin begleitete, wurde das Interesse in den wirklichen Umgebungen nicht geringer […]".

Hoefer legte eine umfangreiche Sammlung apologischer Sprichwörter an, schrieb Gedichte und übersetzte aus dem Französischen. Seit 1845 veröffentlichte er Erzählungen in Cottas "Morgenblatt", mit denen er bald bekannt wurde.

Art.-Nr.: BN#37109 Schlagwort: