Müller-Guttenbrunn, Adam, d. i. A. Müller, Schriftsteller (1852-1923). Eigenh. Widmung mit U.

Wien, 20. IV. 1883.

1 S. Qu.-8vo.

 80,00

"Die Horden unserer Literatur sind unnachahmlich - deshalb sind sie die besten Vorbilder".

Der in schlichten Verhältnissen aufgewachsene Schriftsteller, der auch unter den Pseudonymen Ignotus, Franz Josef Gerhold und Vetter Michel schrieb, war 1870 als Friseurgehilfe nach Wien gekommen, wo er sich rasch im Selbststudium weiterbildete, bald schriftstellernd hervortat und als Mitglied der Wiener literarisch-künstlerischen Gesellschaft sowie Feuilletonredakteur der "Deutschen Zeitung" (seit 1886) für eine nationale Erneuerung des Wiener Theaterlebens eintrat. "In seinen Streitschriften forderte Müller-Guttenbrunn u. a. die Einrichtung einer Volksbühne (Wien war eine Theaterstadt, 1885) und die Gründung eines deutsch-national ausgerichteten Volksbildungsvereins. 1893-96 leitete er das Raimund-Theater und übernahm 1898 das Kaiser-Jubiläums-Stadttheater, wo er seine nationalen Ziele mit Hilfe 'deutschgesinnter' Spielpläne und billigen 'Volksvorstellungen' zu realisieren suchte" (DBE). Nachdem er 1903 die Direktion abgegeben und sich wieder verstärkt seinen literarischen Ambitionen angenommen hatte, bemühte sich der "hervorragende Heimaterzähler mit Vorliebe für kulturgeschichtliche Stoffe" (Kosch II, 1806) "um die Stärkung des National- und Selbstbewußtseins der Banater Schwaben. Als Abgeordneter des österr. Nationalrats trat er seit 1919 auch auf politischer Ebene für seine großdeutschen Ziele ein" (DBE).

Art.-Nr.: BN#37851 Schlagwort: