Staël-Holstein, Anne, Schriftstellerin und Philosophin (1766-1817). Eigenh. Brief.

St. Petersburg, 2. IX. [1812].

1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse verso.

 1.200,00

An den deutschen Arzt Dr. Renner, der sie nach Russland begleitet und ihr die dortigen Mühen erleichtert hatte, über ihre bevorstehende Abreise nach Schweden, wo sie den Winter verbringen werde, in der Hoffnung, seine Geschäfte würden ihn einmal dorthin führen, mit Grüßen an ihren gemeinsamen Freund Monsieur de Villez sowie mit dem Ausdruck der Ungewissheit bezüglich ihrer Rückkehr: "Je ne veux pas sortir de la russie, mon cher Docteur, sans me rappeller au souvenir de celui avec lequel j'y suis entrée et qui m'en a tant adouci les peines je vais passer l'hyver en suède [!] et c'est à Stockholm à présent qu'il faut m'écrire je voudrais bien que vos affaires vous y attirassent pendant ce tems car je ne cesserai jamais de vous être attachée. Dites à Mr. de Villez qu'il m'a pris l'ame et que je l'ai regretté au bout de quatre jours comme si vous étiez d'anciers amis - adieu adieu [...] quand reviendrai-je? [...]".

Staël brach im Mai 1812 zu einer Reise auf, die sie offenbar als Propagandamission gegen Napoleon verstand, der gerade auf dem Höhepunkt seiner Macht angelangt war. Sie gelangte über Österreich nach Russland, das während ihres Aufenthalts von Napoleonischen Truppen überfallen wurde. Als Mitteleuropa sich daraufhin in einen Kriegsschauplatz verwandelte, ging sie ins neutrale Schweden, in dessen Armee ihr Sohn Albert Offizier geworden war. Hier verbrachte sie als Gast des Kronprinzen Karl Johann den Winter und versuchte, gegen Napoleon Stimmung zu machen.

Mit kleinen Ausrissen im Gegenblatt durch Siegelbruch.

Art.-Nr.: BN#38253 Schlagwörter: , ,