Wolff, Julius, Schriftsteller (1834-1910). Eigenh. Brief mit U.

Berlin, 7. XI. 1878.

1 S. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 80,00

An einen namentlich nicht genannten Freund: "Zur Aufklärung, daß wir Ihnen gar nichts von uns hören laßen, muß ich Ihnen mittheilen, daß meine arme Frau seit drei Tagen nun fest im Bett liegt. Ihr heftiger Katarrh - denn weiter fehlt ihr ja nichts - will durchaus keinen anderen Mitteln weichen, als hoffentlich der Geduld im Bett. So sind wir denn geschieden und gemieden von allen lieben Freunden, aber mit Verlangen erwarten und ersehnen wir den Tag, wo wir diejenigen unter ihnen, an welche diese Zeilen gerichtet sind, bei uns wieder sehen können […]".

Julius Wolff ließ sich nach dem Erfolg seines ersten, 1871 in Berlin erschienenen Gedichtbandes "Aus dem Felde. Kriegslieder" als freier Schriftsteller in Charlottenburg nieder. Nach dem Vorbild Joseph Viktor von Scheffels verfaßte er Versepen mit mittelalterlichen Themen, von denen "Till Eulenspiegel redivivus. Schelmenlied" (1874) das verbreitetste war. Daneben schrieb er historische Romane ("Der Sülfmeister", 1883) und Dramen ("Kambyses", 1877).

Art.-Nr.: BN#38437 Schlagwort: