Zschokke, Heinrich, Schriftsteller, Pädagoge und Politiker (1771-1848). Eigenh. Brief mit U.

Aarau, 30. VIII. 1839.

2 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 4to.

 850,00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ihr gütiges Schreiben vom 9. Aug. kam mir erst heute zu. Darum beeil' ich mich, Ihnen sogleich zu antworten, damit Sie wenigstens nicht durch meine Schuld, in Ihrem schönen, vaterländischen Unternehmen um einen Tag verzögert werden; und um so mehr, da ich fühle, daß ich unfähig bin, eine Aufgabe zu lösen, mit der mich Ihr gewiß unverdientes Zutrauen beehren will. Wer könnte nach Johannes Müller die Scenen, welche der Prospectus andeutet, treuer darstellen, oder Neues beizufügen, oder edler ausmalen? Am wenigstens gewiss ich! […]".

Zschokke schloss sich 1788 einer wandernden Theatertruppe an, für die er Theaterstücke schrieb, von denen die dramatische Bearbeitung seines Romans "Abällino, der große Bandit" (1793) erfolgreich war. Seit 1790 studierte er Theologie in Frankfurt/Oder, war nach der Promotion zum Dr. phil. 1792 Privatdozent und reiste 1795 in die Schweiz, wo er sich 1796 niederließ. Zschokke leitete zunächst ein Philanthropin in Reichenau, trat 1798 in den Dienst der helvetischen Regierung, ging 1802 nach Aarau, wurde dort Oberforst- und Bergrat, war 1815-41 Mitglied des Großen Rats und gehörte 1831 dem Verfassungsrat an, ehe er aargauischer Tagsatzungsbeamter wurde. Zschokke war politischer Publizist liberaler Tendenz und gab mehrere Zeitschriften (u.a. "Aufrichtiger und wohlerfahrener Schweizerbote", 1798-1800, seit 1804, "Erheiterungen. Eine Monatsschrift für gebildete Leser", 1811-26) heraus.

Art.-Nr.: BN#38541 Schlagwort: