Förster, August, Schauspieler und Theaterdirektor (1828-1889). Eigenh. Brief mit U.

Berlin, 15. V. 1888.

1 S. 8vo.

 180,00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Die Auskunft, welche ich Ihnen, auf Ihr Verlangen und im Vertrauen auf Discretion, im Folgenden gebe, kann nach Lage der Sache keine umfassende sein. Herr R. Schulz ist seit vor. Septbr. am deutschen Theater engagiert und hat sich als ein braver, gewissenhafter Schauspieler erwiesen. Für die Ansprüche, welche ein erstes Fach an einem ersten Theater stellt, scheint er mir nicht die ausreichende Begabung zu haben. Schaut! Ob wir ihm Unrecht thun, es ist möglich […]".

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf. Gefaltet.

Förster kam nach Stationen in Posen, Bromberg, Stettin, Danzig und Breslau 1850 ans Wiener Burgtheater, an dem er bis 1875 als Schauspieler, seit 1870 auch als Regisseur tätig war; daneben lehrte er als Professor am Konservatorium. Anschließend das Leipziger Stadttheaters leitend, wechselte er 1883 als Mitbegründer und Leiter an das Deutsche Theater Berlin und kehrte 1888 als Direktor an das Wiener Burgtheater zurück. Der Gatte der Schauspielerin Florentine Förster übersetzte Gesellschaftsstücke aus dem Französischen, bearbeitete ältere Stücke und schrieb u. a. 'Der Einfluß der Lessingschen Dramaturgie auf die Einführung Shakespeares in Deutschland'. Vgl. Czeike II, 347.

Richard Schultz (1863-1928) ging 1887 an das Deutsche Theater in Berlin und 1888 ans Kaiserliche Deutsche Hoftheater in Sankt Petersburg.

Art.-Nr.: BN#38672 Schlagwort: